07-12-17
19km. // 164 km
schlafen: albergue gaia 8€
wetter:
früh -2 nebel kein wind
mittags 0°, es reisst auf

…. um 7-30 war schluss mit ratzen, die anderen drei wollten weiter.
ich nicht, wie immer.

geht heut schon besser, aber nicht rund. werd nach mansilla de las mulas latschen, so 19-20km. sollte also in 5-6 std dort sein.
für heut ist eisregen vorhergesagt, also richtig kuscheliges weitwanderwetter…
egal kanns eh nicht ändern mit meckern.
wird grad hell draussen, also noch keine bilder.

kurze rast am abzweig nach villarcos. ganz langsam lichtet sich den hochnebel, die sicht weitet sich aus, die welt wird größer, so 3-4 km durchmesser. heut spinnt komischerweise mein kreislauf, kein plan warum . solang ich geh, alles paletti, aber kurz nach dem anhalten schwindel ich ein wenig. komisch. gegessen hab ich genug, dehydriert kanns auch nicht sein. musste grad pieseln und der harn ist hell, also im grünen bereich. vielleicht ists einfach der wetterwechsel, die inversionslage, wenn sich warme luft auf die kalte aufschiebt wie in moment.

aber keine panik, meine lieben, vllt mag die pumpe auch ein wenig aufmerksamkeit und ein dankeschön für dein unermüdlich es schlagen für mich.

ein wenig wärmer ists auch geworden, es sind wieder vögel zu hören, nach der stille. verkehr ist so gut wie keiner, so alle 5 min vielleicht mal ein auto.

nach reliegos rein und gleich wieder raus auf der anderen seite. alles zu und verramelt, die wollen nix von mir wissen…. jetzt hock ich am rasplatz und futter süsskram für den nachbrenner, den ich nachher zünde ,  um nach mansilla zu sausen. die sonne ist rausgekommen und wärmt dem pilgerli den rücken. sooo herrlich, danke, sonne! grad sind zwei andere pülcher vorbeigeschlappt, ohne muh und mäh, solche stoffel. na hoffentlich gehen die in ne andere herberge, die schlappos, die unfreundlichen. dann mach ich mich mal auf die letzte legua zum bettchen.

in mansilla, ich komm grad aus der tienda, kommt mir so ein rucksakträger wie ich entgegen und meint, die municipal ist zu, da hats nen wasserrohrbruch gegeben. also umgedreht, zur albergue gaja. hübsch und mit viel herz, vor 2 jahren aufgemacht.

ah, ich glaub ich weiss, warum mir so komisch war: kurz vor der tienda merk ich, dass das kettchen von meinem karneol, den ich seit mehr als 30 jahren trage, gerissen ist und der stein ist weg… hat mich traurig gemacht, aber ok hab ich mir gedacht, wenn der stein hier irgendwo bleiben mag kann ich nix dagegen tun.
und, was soll ich euch sagen, was kullert auf den boden wie ich meinen seidenleiner auspack? der karneol!!
mei, bin ich froh!
jetzt hängt er an einem bändel, das mir die hospiralera gegeben hat.

jetzt rast ich ein wenig, auch wenn die anderen im raum ziiiemlich laut sind.
macht nix, ich igel mich ein.
machher mach ich mir pasta mit käs, tomaten, knoblauch und öl, aglio olio halt. nur meine geliebten pepperoncini-flocken fehlen, also nix mit pikant. werd mir am nächsten weg welche von zuhaus mitnehmen, das immens hohe mehrgewicht von 50gr. muss ich halt heroisch ertragen…

morgen gehts nach leon, kanns kaum glauben, schon so weit zu sein. erschien so endlos weit weg zu sein, un-erreichbar.

schluss, ralph