rucksack nähen

einen rucksack nähen, das reizt mich schon länger. mich faszinieren die leichtgewichte, die dabei rauskommen können.
anleitungen gibts jede menge im netz, ein paar hab ich schon lang am rechner im verzeichnis: trekking-bauen-rucksack liegen.
soweit, so gut.
nebenbei liebäugel ich schon lang mit dem gosammer murmur, ein hyperlight backpack, wie ihn gossamer nennt
der ist halt teuer, kost beim günstigsten versender den ich gefunden hab, immer noch richtig geld.
165€ + 10 versand  mit seinen 345g bei 36 ltr.
aber schön ist er schon und verführerisch leicht…..
wobei ich nach dem bauen von meinem eine ganz andere sicht auf den preis bekommen hab. dauert halt lang, bis sowas so top zusammengebaut ist und arbeitszeit kost halt.

also hab ich mich an die arbeit gemacht, die nähmaschine rausheholt, den stoff, den ich schon lang da liegenhab gebügelt, ein paar kleinigkeiten bei extremtextil.de bestellt, gurtband, schnallen, reflex-gurtband, ein stück wasserfesten reissverschluss und sowas.

bin gestern nacht fertig geworden mit nähen und hin und weg.
die grundfläche ist 20×27 cm, auf den bildern 50cm hoch. die maximale höhe ist 70 cm.
das rechnerische volumen im hauptsack: max 35ltr, am bild 25ltr.

volumen der taschen auf den hüftflossen 2x 0,75l, ne wasserdichte tasche für kleinzeug 25x25cm unterm netz und das netz vorne hat nochmal so ca 5l.

so komm ich auf ein gesamtvolumen von:
35 hauptsack
5 netz vorne
2×0,75 hüftflossen
2×1,5 ltr seitentaschen
44,5 ltr gesamtvolumen

wiegt:
taraaa, taraaa, 285g! die rückenverstärkung nochmal 35g.
ganze 320g damit schlag ich glatt den murmur, bin begeistert.

die seitentaschen für ’s wasser sind ein wenig niedrig ausgefallen, das will ich noch ändern.
am bild sind rechts und links je 750 + 500 ml pet flaschen drin, die gehen grad so. also 2,5ltr gesamt. für grössere flaschen – die mit 1-1,5 ltr wär mehr höhe besser, die kann ich aber auch unter die leinen zum komprimieren stecken. dann halten die.

 

gebaut ist der rukki aus 70g/qmtr nylon mit 55den, natürlich ripstop, das graue ist 40den sil-nylon, 55g/qmtr und damit ziiiemlich wasserdicht. das ist praktisch, für die dokumententasche vorn unterm netz.
die 7-8cm breiten träger hab ich mit ner 9mm noppen-isomatte gepolstert, innen mit netz unterlegt, genauso wie die hüftflossen. so sind die hoffentlich ein wenig belüftet. ( war ein frommer wunsch )

stabil sollte PilgerPack sein, in den hauptnähten liegt das material 4-fach, an träger und hüftflossen sogar 6-fach. das bei einer reissfestigkeit von 52kg/5cm breite. ( im französischen saum der hauptnähte sind ca. 4cm material drin ) . sollte halten.
die ersten tragversuche hier zuhaus versprechen gutes.
bepackt mit 5 ltr wasser liegt der bequem am rücken, die hüftflossen übernehmen das komplette gewicht :) und die träger liegen gut und bequem an, ohne zu rutschen.

mit dem bauen hab ich mir zeit genommen und oft das rad neu erfunden. ist der erste rucksack, den ich gebaut hab.

ich musste immer wieder mal was auftrennen und neu zusammenbauen. so hab ich fast ne woche jeden tag 5-7 std schnittmuster gemacht, ausgeschnitten, rumgefummelt, überlegt, genäht, getrennt, neu genäht.
aber das ergebnis, das kann sich sehen lassen, finde ich.

ein paar bilder vom bauen:

 

die bauanleitung:
https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/88416-Ein-Rucksack-mit-Rollverschluss
gebaut hab ich die 2. version, den kleineren. dazu im thread nach unten scrollen, zu beitrag #20, da stehen die änderungen und neuen masse.
zusätzlich hab ich mir die hüftflossen mit taschen drauf angebaut.
die form davon hab ich von meinem osprey hornet kopiert, die sind trapezförmig:
am rücken 20cm, vorne 7 cm hoch und 24 cm lang  nahtzugabe 2cm nicht vergessen.
die tragriemen sind ne kopie von meinem mariposa, da geht sicher auch jeder andere gut sitzende rucksack.
innen im hauptsack ist der rücken gedoppelt und hat ne tasche mit reissverschluss für ein stück isomatte als rückenplatte  eingebaut.
dadurch stabilisiert’s den rucksack und zusätzlich ist der rücken durch die 2 lagen material verstärkt.

das material:
wie immer von extremtextil.de

kosten:
ca. 30-40€, hatte das material noch hier liegen, das war der boden von meinem ersten bug-bivi, das sil-nylon sind reste von einem tarp. aber in die kosten schon mit eingerechnet.

nähmaschine:
ne ur-alte quelle machine – mehr als 50 jahre alt- sauschwer und stabil. also ideal für die gurtbänder und doppelungen. die maschine kann gradstich und zick-zack. damit alles, was pilgerli zum basteln braucht :)

die proberunden, eine mit 17+ km und 7kg gesamt,
die zweite mit 26 km und voller ‘kampfausstattung ‘ – 4.000g +futter+wasser –

mit 6.200g gesamtgewicht waren sehr erfolgreich.
nix zwickt oder drückt. die träger liegen perfekt auf den schultern, rutschen kein bisschen. so brauch ich keinen brustgurt, wie schön.
die hüftflossen übernehmen 90-95% vom gewicht, ohne einzuschneiden. so kann ich die träger so einstellen, dass ich das pilgerpack im rücken kaum spür, sogar ein wenig luft an der oberkante hab, sodass der halbe rücken trocken bleibt.

wer fragen oder anmerkungen hat, schreibt einfach nen kommentar,
sagt ralph

 

2 thoughts on “rucksack nähen”

  1. Wow, meine Hochachtung! Sollte ich mich auch mal dran wagen? Aber das ist ja doch eine ander Hausnummer als meine selbstgebastelte Bauch/Umhängetasche.
    Wie sind denn jetzt deine Erfahrungen nach 40+ Tagen Camino?

    1. sers annkatrin,
      du, gar nicht so andes zu bauen.
      tu‘s einfach.
      die erfahrungen?
      das teil ist super, bis auf ein paar kleinigkeiten die nicht weiter gestört haben.
      und:
      das teil schaut aus, wie neu
      <3 lich ralph

ich freu mich auf deinen kommentar oder deine meinung

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