tag 6 nach melk

19-05-15  8,8   /  138,8 km

kurzetappe, ich kneiffe…
gestern abend hat mir der wirt vom zeltplatz noch erzählt, dass er
– direkt an der donau gelegen –
eine starkregenwarnung bekommen hat, bis zu 200 ltr pro m^2.
der wetterbericht hat was vom durchgang einer kaltfront erzählt, und da regnets bekanntlich…
ok, ich werd irgendwann eh nass, keine frage. aber 200 ltr müssen nicht sein und weil morgen mein off -trail tag ist, fahr ich heim nach wien.
ist billiger, als 2 tage in der wachau beim wirt zu übernachten.

aber der reihe nach:
um 1/2 9 gings los, zum aufwärmen natürlich erstmal asphalt und dann den berg rauf.
wald und wiesenpfade müssen eben verdient werden, meint der pilgerchef…
unterwegs zwar recht gutes wetter, der wind wurde immer stärker, kälter, im westen eine wolkenwand…

dann in melk, im stift erstmal was ganz anderes:
kulturschock.
touries ohne ende, die üblichen verdächtigen: amerikaner, russen, asiaten, piefkes ( deutsche )
reisegruppen, busse voll, donauradwegradler. abhak-bildermacher.
hektik, schnell, schnell, weiter, wir müssen ja heut noch xyz machen. sogar vorm altar haben’s posiert….

dazwischen ich.

hab mich geschüttelt wie ein nasser hund, nach den einsamen tagen.
rein in’s stift, den stempel abgeholt.
ja pilgerherberge gibts natürlich auch, kost 25,-€ die nacht ohne frühstück. aber voll.
sie müssen verstehen, wir haben da doch den – ich keine ahnung von- event.
nicht mal ein platzerl haben’s aufgespart, ist ja auch so klein, das stift…….

 

aber dann auf die frage, ob ich als pilgerli ohne zu zahlen in die kirche darf, wurden die ganz emsig.
ja, natürlich, sie werden gleich an der tür xy abgeholt.
da bin ich hin, die dame hat schon gewartet und ich wurde eingelassen, sogar mit kurzer erklärung der kirche und wo der hl. kolomann begraben liegt.
prachtvollster barock, gold über gold, aber das seht ihr gleich auf den bildern.

wieder draussen, ein prachtvoller blick durch einen bogen in die weite welt, weit hinaus in’s waldviertel.

und wer steht da rum?
er.
ja, er.

unser pilgerpatron und oberchef.

wie ich da noch so rumphotographier wurde es so richtig kalt und dunkle woklten kamen ohne ende. da hab ich dann endgültig gesagt, ich fahr nach wien zum rasten.

herz lich
ralph

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